Programm-Konzeptionen

Gegen das Vergessen

Werke für Oboe und Klavier aus dem 20. Jahrhundert jenseits ausgetretener Pfade erwarten das Publikum. Insbesondere widmet sich das Konzert Komponisten, die dem Holocaust zum Opfer fielen oder die durch die Nationalsozialisten zur Emigration gezwungen waren. Diese Musik sollte damals aus den Konzertsälen verbannt werden und damit vollständig in Vergessenheit geraten.

Im Konzert erklingen neben ehemals verfemter Musik auch zeitgenössische jüdische Musikstücke, welche die Zuhörer durch ihren besonderen Farbenreichtum und den intensiven Ausdruck direkt ansprechen. Moderationen zwischen den Musikstücken informieren das Publikum über Hintergründe zu Werken und Komponisten.

Werke u. a. von Gál, Kauder und Miron

Verfemte Musik

Dieses Konzert ist den jüdischen Komponisten Günter Raphael, Franz Reizenstein und Pavel Haas gewidmet, die als Folge der Ächtung durch die NS-Diktatur bis heute nicht den ihnen zustehenden Stellenwert in der Musikgeschichte einnehmen. Ihre Kompositionen spiegeln hochexpressiv und erschütternd die bewegte Zeit vor und während des Zweiten Weltkrieges wider: millionenfaches Leid, Mord, Holocaust, Apokalypse, aber auch Zuversicht und die Hoffnung auf Frieden.

Wohin mit meiner Musik? – Komponisten im Exil

Hier liegt der Schwerpunkt auf Komponisten, welche die Verfolgung durch die Nationalsozialisten dazu zwang, ins Exil zu gehen. Damit retteten sie ihr eigenes Leben und das ihrer Familien. Die Emigration ermöglichte ihnen außerdem, weiterhin künstlerisch produktiv zu sein und stellte sicher, dass ihre Musik auch aufgeführt werden konnte. Ihrer europäischen Heimat hingegen gingen diese Werke für viele Jahre verloren.

Trotz traumatischer Erfahrungen im zweiten Weltkrieg spiegelt das spätere Schaffen dieser Komponisten die ganze Bandbreite menschlicher Erfahrungen wider. In diesem Programm wird vor allem die Lebendigkeit und der Facettenreichtum dieses wenig gespielten Repertoires in den Mittelpunkt gestellt.

Werke u. a. von Bartók, Gál, Ben-Haim und Fürstenthal

Zwischen Verfemung und Tradition

Das Konzert widmet sich zum einen jüdischen Komponisten des 20. Jahrhunderts, die vom Nazi-Regime geächtet wurden und deren Werke nur knapp der Zerstörung entgingen. Bis heute nehmen beispielsweise Franz Reizenstein (1911 – 1968), ein Schüler Paul Hindemiths, und Pavel Haas (1899 – 1944), der wohl bekannteste Schüler Janàceks, nicht den Stellenwert in der Musikgeschichte ein, der ihnen eigentlich zusteht.

Zum anderen werden am Konzertabend aber auch zeitgenössische jüdische Kompositionen dargebracht. Diese sind im traditionellen Volkston gehalten und führen durch ihren Farbenreichtum und eine besonders intensive Spielweise zu einem unverwechselbaren ergreifenden Stil. So entführt etwa Paul Ben-Haim (1897 – 1984) die Zuhörer in die Stimmung einer fahlen Wüstenlandschaft oder auf einen belebten arabischen Markt.